Rückbildungsgymnastik

Eine Schwangerschaft bedeutet eine starke körperliche Anstrengung für jede Frau, wodurch sich die Körperstrukturen auch verändern. Es kommt in erster Linie zu einer starken Dehnung des Beckenbodens, vor allem gegen Ende der Schwangerschaft und während der Geburt. Auch die Bauchmuskulatur wird während dieser neun Monate enorm beansprucht, die meisten Frauen wünschen sich nach der Schwangerschaft wieder einen flachen, straffen Bauch.

Ein schwacher Beckenboden ist dagegen kein ästhetisches Problem, sondern es können auch unangenehme Begleiterscheinungen auftreten. Der Beckenboden ist ein essentieller Stützapparat, der nach einer Schwangerschaft seine Aufgabe nicht mehr in ausreichendem Mass erfüllen kann. Er soll vor allem die Gebärmutter in ihrer Position halten, damit es nicht zu einer Gebärmuttersenkung kommt.

Der Beckenboden umschließt auch die Scheide und die Harnröhre, so dass bei einem überdehnten Beckenboden zu verschiedenen Problemen kommen kann. Durch die Geburt ist die Scheide geweitet, so dass es beim Geschlechtsverkehr womöglich veränderte Empfindungen geben kann. Ein weitaus größeres Problem ist jedoch eine Inkontinenz, welche ebenfalls durch einen gedehnten Beckenboden verursacht werden kann. In den ersten Wochen nach der Geburt verlieren viele Frauen etwas Harn, vor allem wenn sie lachen oder niesen.

Damit dieser Zustand nicht anhält, sollte möglichst früh mit der Rückbildungsgymnastik begonnen werden. Bereits im Krankenhaus werden der jungen Mutter einfache Übungen gezeigt, die sie bereits wenige Tage nach der Entbindung selbstständig durchführen kann. Diese Übungen sind noch sehr leicht, da die Frau zu diesem Zeitpunkt noch körperliche Schonung braucht. Hebammen bieten dann spezielle Kurse an, an denen Frauen etwa sechs bis acht Wochen nach der Entbindung teilnehmen können.

Viele Frauen unterschätzen die Wichtigkeit der Rückbildungsgymnastik, doch ein versäumtes Training der Beckenbodenmuskulatur kann sich bald unangenehm bemerkbar machen. Das Training des Beckenbodens ist am Anfang nicht ganz einfach, da die Frau diesen Muskel erst einmal erspüren muss. Viele Frauen wissen gar nichts über diesen Muskel und haben keine Vorstellung davon, wie sie ihn anspannen können. Deshalb ist die Begleitung durch einen Physiotherapeuten oder eine Hebamme sehr wichtig.