Gebärmutterhalskrebs - HPV

In Europa ist der Gebärmutterhalskrebs, der Mediziner spricht vom Zervixkarzinom, die zweithäufigste Todesursache (krebsbedingt) bei Frauen zwischen dem 15. und 44. Lebensjahr. Jährlich 30.000 neue Erkrankungen, 15.000 Todesfälle in Europa – das sind erschreckende Zahlen. Die Wissenschaft hat gegen Gebärmutterhalskrebs einen Impfstoff entwickelt, der Partikel einsetzt, die dem Virus ähnlich sind. Durch den Impfstoff, der 4 Virentypen enthält, wird nicht nur der Gebärmutterhalskrebs erfolgreich eingedämmt, sondern auch andere Erkrankungen, die durch das humane Papillomvirus (HPV) ausgelöst werden, deutlich reduziert.

Was sind HPV?

Es handelt sich bei den humanen Papillomviren um solche, die Haut- oder Schleimhautzellen infizieren können, ohne Symptome zu zeigen. Einige Arten sind für Warzen an Händen oder Füßen verantwortlich. Ein Teil ist im Geschlechts- und Afterbereich lokalisiert, das sind die genitalen Typen. Dabei können HPV zu harmlosen Warzen im Genitalbereich führen, aber auch seltener zu krankhaften Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals, der Scheide, am Penis oder am After, woraus allerdings höchst selten ein bösartiger Tumor entsteht.

Wie kann man sich mit HPV anstecken?

Als häufigste Ursache gilt derzeit der ungeschützte sexuelle Kontakt. Die Impfung schützt prophylaktisch die sexuell aktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor dem Risiko einer HPV-Infektion. Die Warzenviren können unter bestimmten Voraussetzung die Entstehung von Tumoren begünstigen. Meist wehr sich das intakte Immunsystem aber gegen die Viren, mit denen die meisten Erwachsenen bereits Kontakt gehabt haben und die Viren verschwinden unbemerkt wieder von selbst.

Ein wirksamer Schutz vor Genitalviren wäre sexuelle Abstinenz, wobei die Übertragung mittels Hautkontakt mit erkrankten Bereichen erfolgt und nicht mittels Körperflüssigkeiten. Daher schützen Kondome hier nicht absolut zuverlässig, reduzieren jedoch die Ansteckungsgefahr. In einer festen und treuen Partnerschaft, wo keiner mit dem Virus infiziert ist, ist eine Ansteckung praktisch auszuschließen.

Neben dem Gebärmutterhalskrebs gibt es noch andere Krebsarten, die durch das HPV entstehen können. Sie sind jedoch sehr viel seltener, nämlich Scheidenkrebs, Penis-, Analtumoren oder Kopf- und Halstumoren.

Therapiemöglichkeiten

Vorbeugend hilft die Impfung gegen die HPV-Infektion und damit gegen das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Bei Warzen an den Genitalien oder aber Gewebsveränderungen im Gebärmutterhals kann man eine operative Entfernung erfolgreich durchführen lassen. Die Immunabwehr ist bei einer verminderten Virenzahl effektiver. Wichtig sind trotzdem regelmäßige Nachkontrollen zur Vermeidung von Rückfällen.